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Klimakrise Segeberg und der Rest der Welt

Die Klimakrise geht uns alle an

Klimakrise Segeberg und der Rest der Welt

Klimakrise ist ein seit den 2010er Jahren verwendetes politisches Schlagwort, das die ökologische, politische und gesellschaftliche Krise im Zusammenhang mit der menschengemachten globalen Erwärmung beschreibt. Es wird, ähnlich wie Klimakatastrophe, im öffentlichen Diskurs zunehmend anstelle von harmloser klingenden Begriffen wie Klimawandel gebraucht, um die Tragweite der globalen Erwärmung zu verdeutlichen.
Der Widerspruch zwischen der von der Klimaforschung beschriebenen Faktenlage, aus der sich ein Handlungsbedarf ableiten lässt, und der ausbleibenden Reaktion in weiten Teilen der globalen Gesellschaft, Politik und Wirtschaft sowie der Gefährdung der menschlichen Spezies werden zunehmend als Krisensituation beschrieben. Der ehemalige US-Vizepräsident und Nobelpreisträger Al Gore warnte 2006 in seinem gleichnamigen Buch zum Film Eine unbequeme Wahrheit eindringlich „vor der potenziell schlimmsten Katastrophe in der Geschichte der menschlichen Zivilisation: einer globalen Klimakrise, die sich verschärft und rasch gefährlicher wird als alles, was wir je erlebt haben“.[9] James Lovelock, einer der Vertreter der Gaia-Hypothese, deutete in seinem Werk The Revenge of Gaia, dessen englischsprachiges Original in einigen Auflagen den Untertitel Earth’s Climate in Crisis and the Fate of Humanity trägt, die ökologischen Herausforderungen der Neuzeit als „größte Prüfung der Menschheit“.[10]

Auch Klimawissenschaftler weisen explizit auf die Krisensituation hin. So zeigen die Klimatologen David Archer und Stefan Rahmstorf in ihrem Buch The Climate Crisis auf, dass trotz einer erdrückenden wissenschaftlichen Faktenlage zur globalen Erwärmung die Anstrengungen zur Eindämmung des Problems nicht im Ansatz ausreichend sind, um eine vielversprechende Lösung herbeizuführen.[11] Dies belegt bereits ein Blick auf die Entwicklung der CO2-Emissionen, die bislang keinen erfolgreichen Klimaschutz erkennen lassen.[12]

Mitunter ist in der politischen Diskussion auch von einem Versagen der Umweltschutzbewegung, beim Versuch, eine Lösung für die Eindämmung des menschgemachten Klimawandels herbeizuführen, die Rede.[13] In ihrem Werk Die Entscheidung beschreibt die Globalisierungkritikerin Naomi Klein die Klimakrise als eine Wahl zwischen dem kapitalistischen Wirtschaftssystem und der Rettung des Klimas.[14]

Klimaforscherinnen wie Bronwyn Hayward sprechen mittlerweile offen über die Frustration, nicht rechtzeitig das notwendige Gehör zu finden, und über die daraus resultierende psychische Belastung und Trauer im Angesicht der nahenden Katastrophe, aber auch über die verbleibende Hoffnung.[15] Die deutsch-australische Klimawissenschaftlerin Katrin Meissner drückte es 2019 so aus: „Die Entwicklungen machen mich traurig und machen mir auch Angst. Zumindest ist der Klimawandel heute ein Thema, über das man spricht. Greta Thunberg und die Fridays-for-Future-Bewegung haben etwas erreicht, an dem wir Wissenschaftler jahrelang gescheitert sind, nämlich endlich eine öffentliche Diskussion und ein weitverbreitetes Bewusstsein für die Situation zu schaffen. […] Trotzdem ist es wirklich schwer, in meinem Job positiv zu bleiben. Die Prognosen sind klar, deutlich und verheerend.“[16]

Eine Vielzahl an Studien und Wissenschaftler bewerteten die gegenwärtige Situation als Klimakrise oder Klimanotlage – darunter auch die Warnung der Wissenschaftler an die Menschheit. Oft wird dabei auf Belege hingewiesen, die zeigen oder andeuten, dass sich kritische Elemente des Erdsystems dem Kipppunkt nähern oder ihn bereits überschritten haben.[17][18]

Auf die ausreichende wissenschaftliche Kenntnislage wies der Journalist Ross Gelbspan bereits 1997 hin und betonte:

„Bei der Klimakrise geht es längst nicht mehr um wissenschaftliche Fragen. Daß die künftige Steigerungsrate der Erwärmung noch nicht feststeht - oder die Auswirkungen in verschiedenen Regionen -, ist politisch und gesellschaftlich gesehen völlig unerheblich. Die Wissenschaft hat uns längst gesagt, was wir zum Handeln brauchen.“

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